Der Meister schlägt zurück
Barcelona, 31.01.2010
Der regierende Weltmeister Toni Bou machte einen großen
Schritt in Richtung Titelverteidigung der Indoor-Krone. Mit
seiner Repsol Montesa hat er die dritte Runde der SPEA FIM
Indoor Weltmeisterschaft 2010 in Barcelona nicht nur gewonnen,
er hat diesen Event zu einer "One-Man-Show" gemacht. Von der
ersten Sektion weg, war er einfach eine Klasse für sich, und
hat einmal mehr bewiesen, was ohnehin jeder Kenner weiß: Er
ist im Moment der beste Trialfahrer der Welt. Die einzige
Frage die Bou an diesem Abend offen ließ war: Wer würde die
anderen beiden Plätze am Podium einnehmen?
Albert Cabestany, der noch eine Woche zuvor auf seiner neuen
Sherco 2T gewonnen hatte, konnte an diesem Abend nie in die
Reichweite eines echten Zweikampfes mit Bou kommen. Seine
eigenen Titelhoffnungen konnte er also nur am Leben halten,
indem er den zweiten Rang erobern musste. Und das in dem
schwersten Bewerb der Serie bisher, wie es sich noch zeigen
sollte. Der junge Brite James Dabill schaffte mit seiner Gas
Gas als Dritter den Sprung auf das Podest. Das war die
Sensation des Abends, denn er schlug im Finale den höher
eingeschätzten Takahisa Fujinami - Repsol Montesa um einen
einzigen Zähler.
Für den Schock des Abends sorgte Adam Raga (Mr. Gas Gas), der
den Einzug ins Finale verpasste. Zuerst verpasste er den
automatischen Aufstieg in das Semifinale, dann hatte er in der
letzten Chance Pech mit einem technischen Defekt. Damit
rutscht Raga in der Gesamtwertung der WM auf Platz 4 ab,
überholt von seinem Markenkollegen Dabill. Für den Rest der
Veranstaltung musste Raga als Zuseher miterleben, wie seine
Konkurrenten Bou und Cabestany davonzogen. Alexz Wigg auf Beta
scheiterte im gleichen Rennabschnitt wie Raga.
Bou signalisierte seine Überlegenheit in der unglaublich
schweren ersten Sektion des Semifinals. Sein Punktgenaues
Clean war ein echtes Kontrastprogramm zum schlagartigen
Scheitern der fünf Konkurrenten in dieser Sektion. Auch in der
nächsten Sektion fuhr er unwiderstehlich auf Null, während
alle Gegner erneut scheiterten. Damit lag er schon früh mit 10
Punkten vorne. der spätere klare Sieger ließ nie einen Zweifel
über seine Augenblickliche Top-Form.
Hinter Bou entbrannte aber ein harter Kampf um den Aufstieg in
das 4er-Finale. Jeroni Fajardo (Beta) und Loris Gubian (Gas
Gas) mussten schließlich ihre Sportgeräte abstellen und unter
den Zusehern Platz nehmen.
Nach einem eher enttäuschenden Beginn von Cabestany, fand er
jetzt wieder zu seiner Form und konnte schließlich Platz zwei
doch recht klar für sich entscheiden. Mit einer unerwarteten
Fünf in der letzten Sektion zeigte Bou, dass auch er aus
Fleisch und Blut ist, aber bei einem Gesamtscore von sechs
Punkten - im schwersten Trial der Indoorsaison - war das eher
nur eine Showeinlage, mehr nicht.
Die Indoor-Show macht jetzt eine kurze Pause bis zum 13. März.
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